Orientalischer Tanz und Wüste

Der Weg zum Reichtum führt durch die Bazare – der Weg zur Weisheit führt durch die Wüste

Nomadensprichwort

Bereits 2008, 2014 & 2017 konnten wir die Marokko Tanz und Wüstentrekking Reise erfolgreich durchführen. Hier einige Gedanken der Teilnehmerinnen.

Reiseberichte

10 Frauen zwischen 33 und 63 Jahren, mit Freude am orientalischen Tanz und Interesse an Marokko, reisen via Marrakech-Hoher Atlas-Ourzazate nach Zagora. Zagora, eine Oasen-Stadt am Draa, auch das Tor zur Wüste genannt, ist vorerst unser Domizil.

Inmitten von mächtigen Dattelpalmen befindet sich unser Hotel. Schwergewicht der 1. Woche ist - neben Stadt-, Marktbesuch und einfach Staunen, Schauen und Geniessen, - der orientalische Tanz.

Auf einer grossen Terrasse, von Gastgebern zur Verfügung gestellt, eröffnet unsere Tanzlehrerin den Unterricht. Das Tanz-Niveau der Schülerinnen ist unterschiedlich, aber für alle gibt es Vielfältigkeit und Geheimnisse der Bewegungen zu entdecken. Mit Schleier und gar Zimbeln (bei Live Musik) wird geübt. Jshtar hat eine Choreographie kreiert, in die sie uns mit viel Freude und Begeisterung einführt. Wir geben das Beste, ist es doch ein einmaliges Erlebnis, unter freiem Himmel, inmitten von prallbehängten Dattelpalmen sich nach orientalischer Musik tänzerisch zu bewegen.Ende der Woche dürfen wir das Gelernte Freunden des Hauses vorführen. Die Gäste freuten sich und staunten über die lernfreudigen Schweizerinnen, und wir sind stolz. Grosser Dank an Jshtar.

Dann steht das Wüsten Trekking bevor. Die Führer und Kamele erwarten uns.
Dann : Aufsteigen mit Hilfe der Führer und los…

Durch Steinwüste, Bergzüge, Sandwüste und Dünen zieht die Karawane. Wir erleben Regen, Wolken, viel Sonne, einen fantastischen Sternenhimmel, sogar einen kleinen “ Sandsturm“, einfach alle Kräfte der Natur! Die Führer sind aufmerksam und umsichtig uns gegenüber, bekochen uns 3 Mal täglich, backen Brot, zaubern frisches Gemüse und andere Leckereien herbei.

Auch die Kamele sind gut betreut und werden gefüttert, nachdem sie vorerst frei spazierend die Wüstenstoppeln gesucht und genossen haben.In Oulad-Driss trennen wir uns von der Wüste und den Kamelen, freuen uns über das letzte Menu unserers hervorragenden Kochs und verabschieden uns von den Führern. 15 gemeinsame Tage haben wir erlebt, durften die Gastfreundschaft der Marokkaner erfahren und kehren mit unzähligen Eindrücken zurück in die Schweiz.

Margrith Weidmann

Tanz, Wüste und Kamele

In Marrakesch angekommen, stehen wir kurze Zeit später auf dem lebhaftesten Markt Djema el Fna, den ich je erleben durfte. Eine riesige Vielfalt Von feinen Düften, bunten Stoffen, orientalischer Musik, den Wasserverkäufern und Schlangenbeschwörern sauge ich mit meinen Sinnen auf.

Am nächsten Morgen beginnt die unvergessliche Reise Zagora im Süden von Marokko. Der ausgezeichnete einheimische Fahrer und sein Beifahrerkollege und Dolmetscher führen uns sicher über gut ausgebaute Strassen und Pässe durch eine imposante und malerische Landschaft ans Ziel. Tausende von Palmen soweit das Auge reicht, empfangen uns im Draatal. Eine erzwungene Übernachtung wegen des grossen Unwetters mit enormem Flurschaden, liess uns die Gastfreundschaft einer Berberfamilie kennenlernen.

Die Dachterrasse von Marianne und Hamid lud zur ersten Tanzstunde ein. Doch vorerst mussten wir die unbeschreiblich schöne Umgebung auf uns wirken lassen. Überall Palmen, die Schatten spenden und ein leiser Wind, der uns umschmeichelt. Dann orientalische Musik und Jshtar, die uns tanzend in eine andere Welt entführt. Fünf Tage rhythmische Bewegungen und Drehungen mit Schleiern und Zimbeln finden ihren Höhepunkt in einem Live-Anlass mit einem Darabouka-Spieler, der unsere Füsse davon fliegen lässt.

Dann die Wüste! Schaukelnd geht`s auf dem Mehari (Kamel) oder zu Fuss über Stock und Stein. Die Wüste öffnet sich vor uns in ihrer Weite und unwirtlichen Schönheit. Steinig, sandig, flach, karg und dennoch bespickt mit Tamarisken, Gräsern und anderen Pflanzen entwickelt sich die Wüste vor uns. Nach und nach verschwindet meine Art Blindheit, und ich nehme die Wüstenspringmaus, kleine Käfer und feinste Blümchen wahr.

Abends dann die Unendlichkeit des Sternenhimmels. Die Ruhe in der Nacht, die Stille am Tag. Meine Seele bedankt sich für diese angenehme und abwechslungsreiche Art zu reisen. Unser kreativer Koch serviert uns in Null-Komma-Nichts leckere Mahlzeiten, wohlverstanden ohne Hilfe aus Steckdosen, ohne Kühlschrank, ohne Mixer, ohne Wasser aus dem Wasserhahn, ohne elektrischem Licht! Couscous, frisches Gemüse, Omeletten, Pita-Brot, alles mundete hervorragend. Da mussten wir zehn Frauen des öfteren staunen mit wie wenigen Küchenutensilien, zum Beispiel frisches Brot, im Sand oder auf Steinen gebacken, noch heiss in unsere Hände verteilt wurde.

Die Tage sind ausgefüllt mit Laufen, Reiten, Fotografieren, Kamele Auf- und Abladen. Die Kamele sind es gewohnt, tagelang zu gehen und geduldig unser Gepäck zu tragen. Die fünf Kamelführer sind mit ihnen ein Herz und eine Seele, spüren jede kleinste Regung. Langsam bekommt uns der Alltag zurück und im La Fibule stossen wir mit thé à la menthe auf den Geburtstag von Jshtar an. Viele freundliche Gesichter, grosse Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Menschen; Tiefe Eindrücke nehme ich mit nach Hause. Ich durfte Gast sein. Herzlichen Dank an Jshtar, Marianne, Hamid und seine Männer für diese unvergesslich bleibenden Erlebnisse.

Silvia Marti

Vom Führer Lahsen empfangen, gings zum Hotel, dessen vielfältige bunte Einrichtung uns gleich in 1001 Nacht-Stimmung versetzte. Später ging`s zum berühmten Platz Djima el Fnaa. Ein Gemisch von verschiedensten Düften, Geräuschen und farbenfrohen Bildern liess uns in eine total andere Welt eintauchen. Wir wurden von allen Seiten an die Essensstände gelockt und schliesslich mit viel Empfehlungen, Herzlichkeit, Lärm und Zuvorkommenheit bedient.

Die lange Busreise über das Hohe Atlasgebirge bescherte uns ganz besondere Erlebnisse - landschaftlicher, meteorologischer und von einheimischer Gastfreundschaft geprägten Art. In Zagora wurden wir von unserem Gastgeber Hamid sehr herzlich empfangen. Nach dem Hotelzimmerbezug führte er uns in sein nahe gelegenes Haus, wo wir die nächsten 5 Tage tanzten. Die mit farbenfrohen Tüchern geschmückte und mit Spiegeln versehene, grosse, gedeckte Dachterasse war unsere „Tanzbühne“. Rundum ragten hohe mit Dattelbüscheln beladene Palmen in den tiefblauen Himmel. Als wir dann zu den ersten Takten orientalischer Musik von Jshtar geführt unsere Körper bewegen durften, glaubten wir schon manchmal zu träumen. Wir genossen die Tanztage, übten uns in, zum Teil neuen Bewegungen, und erlernten eine Schleierchoreo.

Wir machten erste Bekanntschaft mit Zimbeln, live begleitet von einem einheimischen Trommler. In den Tanzpausen wurden wir vom Hausherrn und seinerCrew mit Getränken, Zwischenverpflegungen und äusserst schmackhaften Mittagsmenues verwöhnt. Als wir am letzten Abend unsere erworbenen Kenntnisse mit Leichtigkeit, in die Musik eingetaucht, einem kleinen Publikum vorführen durften, wurden wir herzlich und mit warmem Applaus belohnt. Damit fand der erste Teil unserer vielfältigen erlebnisreichen Reise ihren Abschluss und wir begannen uns auf das nachfolgende fünftägige Wüstenkameltrekking vorzubereiten.

Nebst dem organisierten Tanzprogramm gab es aber noch verschiedene Möglichkeiten, etwas vom Leben und der Kultur der Bewohner dieser Berber-Region von Marokko kennen zu lernen. Sehr eindrucksvoll war der Besuch des Wochenmarktes in Zagora, die verschiedenen Besuche in den Verkaufs-Läden und das damit verbundene Verhandeln des „guten Preises für mich und dich“ und die Begegnungen mit dem warmherzigen, einheimischen Künstler.

Ursula Sonderegger

Nach einer abenteuerlichen Fahrt sind wir am 20. Oktober 2008 doch noch in Zagora angekommen und haben Hamid und sein Haus kennen gelernt. In der Stadt hatten wir bereits die erste Teppich-Vorführung.

Am Dienstagmorgen begann der Tanzunterricht, 4 Std. pro Tag. Es war wunderschön auf der gedeckten Terrasse in Hamid und Marianne's Haus, ca. 5 Gehminuten vom Hotel entfernt.

Am Freitag und Samstag hat uns ein Mann auf seiner Darabouka (Trommel) begleitet. Die Zimbeln waren auch Neuland für mich. Es war SUPER. Obschon mein Magen etwas rebellierte, hat mir das Tanzen sehr viel Spass gemacht. Am Freitagabend konnten wir unsere eingeübte Choreo vor einigen Gästen Aufführen.

Vom Sonntag, 26.10.2008 bis und mit Donnerstag, 30.10.2008 waren wir mit 5 Kamelführern unterwegs in der Wüste. Die erste Nacht mussten wir alle im Zelt verbringen, da es in Strömen geregnet hat. Dieser Wüstentripp hat mir extrem gut gefallen. Diese Stille - auf dem Kamel dahin schaukeln und einfach nur geniessen. Es war herrlich. Die Führer haben uns jeden Tag mit sehr feinem Essen verpflegt und waren alle sehr zuvorkommend und nett. Ich würde diese Reise auf jeden Fall weiterempfehlen.

D. Egger